Deutscher Michel wünscht sich mehr ehrliche Sklavenarbeit

Februar 25, 2013 at 9:22 am Hinterlasse einen Kommentar

Ach, wohin bloß mit der Opfermütigkeit des deutschen Michels? Früher, da hatte man noch richtige Schlachtfelder, auf denen man ordentlich verbluten konnte. Und giftige Fabriken und Stollen und Fließbänder, die einen das fünfzigste Lebensjahr nicht erreichen ließen. Und schöne Hungerlöhne, welche zusätzliche Kinderarbeit in der Familie noch nötig machten. Ja, da war alles gut gefügt. Aber heute? Wo kann sich der arme Spießbürger aus Bad Gandersheim, Gmund oder Gießen denn noch so richtig hingeben, sich selbst geißeln und klein machen?

Amazonien weiß Rat, und hat aus lauter Gründen der Kundennähe einige sehr schöne Sklavenarbeitsstellen eingerichtet. Dort darf sich der Deutsche dann fröhlich austoben, denn genau das will er der Deutsche: Sklavenarbeit und ansonsten seine Ruhe. Vermutet die Ephemeridenzeit und stützt ihre Annahme auf Hunderte von Kommentaren im Internet, die in Anbetracht der Berichte über amazonige Arbeitsverhältnisse fordern, man solle sich nicht so anstellen. Arbeit tue halt weh und müsse es auch, und wenn sie gut bezahlt würde, wäre es keine Arbeit.

Die Ephemeridenzeit hört sie schon lachen, die Arbeitgeberverbände, bei so viel deutschem Opferwillen. Schade nur, dass man im Amazonienland nun schon wieder das abendliche Bootcamp abgeschafft hat. Waren wohl zu teuer die Hess’schen Wachen.

PS: Ja, die armen Bänkster müssen weiterhin ganz allein ihre schreckliche Drecksarbeit machen und die vielen Boni nach Hause tragen, während der ehrlich-ordentliche deutsche Arbeitnehmer sich endlich wieder ganz sauber ausbeuten lassen darf.

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