Flotte Flotte

Na wunderbar – das Jahr 2008 wird ein flottes Jahr für die Deutsche Bundesmarine. Aus einer „betagten Heimatschutzmarine“ wird eine „globale Offensivwaffe“, indem fünf nigelnagelneue Korvetten der 130er Klasse bei Blohm und Voss diesjährig vom Stapel laufen (so nachzulesen im Freitag).

Damit schafft sich die Bundeswehr militärische Fakten für die politische Außenpolitik – ganz wie es zu weiland kaiserlichen Zeiten geschah, als man noch frank und frei von Kanonenbootpolitik sprach. „Transkontinentale Schifffahrtrouten“ sollen geschützt werden, schließlich ist Deutschland eine handels- und rohstoffabhängige Nation, die so etwas nötig hat. Man spricht zwar (noch) nicht vom „Platz an der Sonne“, die diese Republik einmal wieder bräuchte, doch immerhin von „maritimer Abhängigkeit“ (Admiral Nolting).

Die neuen K130-„Boote“ (Marinejargon) kosten in der Anschaffung weit über 1,5 Milliarden Euro – und werden im Unterhalt ebenfalls ein schönes Stück dazu beitragen, den Staatshaushalt zu belasten. Dafür kann man nun endlich seit 1945 erstmals wieder Landziele von See aus beschießen.

Nahezu unbemerkt durchgewunken wurde vom Bundestag auch der Auftrag über das teuerste Kriegsgerät der deutschen Militärgeschichte: Fregatten der Klasse 125, die als so genannte Marathonschiffe über 2 Jahre nonstop auf See bleiben können, und pro Stück auf mindestens 650 Millionen Euro kommen.

Mit so viel Seemacht im Rücken wird baldigst Außenpolitik wieder Spaß machen. Denn dann wird Deutschland nicht mehr nur am Hindukusch verteidigt.